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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 48

1911 - Magdeburg : Creutz
48 2. Das Land zwischen Elbe und Ohre. F. Geschichtliches. Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren Deutsche oder Germanen. Sie waren zuerst Heiden und wurden durch Karl den Großen zum Christentums bekehrt (tioo). Er nannte unser Land die Nordmark. Später erhielt diese den Namen Altmark. Zur Zeit Karls des Großen drangen slavische Völker, die Wenden, von O. über die Elbe vor und setzten sich in der Altmark sest. Zwischen ihnen und unseren Vor- fahren entbrannten heiße Kämpfe, und Jahrhunderte schien es, als sollten die Heid- nischen Fremdlinge Sieger bleiben. Allein unter den Kaisern Heinrich 1. und Otto I. (Hermann Billuug) und später unter dem Markgrasen Albrecht dem Bären und seinen Nachfolgern wurde die Macht der Wenden gebrochen. Die zurück- bleibenden Wenden wurden Christen und vermischten sich mit den Deutschen. Unter Albrecht dem Bären, aber auch später, wanderten Holländer, Flamländer und Franken (Pfälzer) ein. Diese trugen viel zur Urbarmachung öder Gegenden (Wuche) bei, hoben den Ackerbau und die Fabriktätigkeit. Im Jahre J415 kam Friedrich I., der erste Kurfürst aus dem Hause Hohenzollern, in den Besitz der Alimark, und den Hohenzollern gehört sie heute noch. Die Altmark ist das ^tammland oder die Wiege Preußens. Salzwedel, Stendal, Gardelegeu, Tangermünde waren die Hauptstädte. Während des schreckliche,? 30 jährigen Krieges (1618 —4hatte die Altmark von den Kaiserlichen lind den Schweden arg zu leiden, so daß nach dem Kriege die meisten Orte verödet dalagen. Unter der segensreichen Regierung der Hohen- zollernfürsten, besonders Friedrichs des Großen, erholte sicb die Altmark wieder. Aber am Ansänge unseres Jahrhunderts kam ein neues Unglück über die Mark. Der Franzosenkaiser Napoleon 1- hatte unser Vaterland erobert und bildete aus den Ländern links von der Elbe, wozu also auch die Altmark gehörle, ein neues sran- zösisches Reich, das Königreich Westfalen. So waren die Altmärker französische Untertanen geworden. Allein schon im Jahre 1814 gelang es, die Franzosen zu vertreiben. Die Altmark war wieder frei und gehört seitdem in alter Liebe und Treue zum Hohenzollernhause. G. Sagen. 1. per Roland in Stendal. Am Anfange des 16. Jahrhunderts stellte sich ein Fremdling dem Stendaler Rate als weitgereister Bildhaner vor. Er lobte die herrlichen Bauten, die aus- gezeichneten Schnitzwerke und die kostbaren Bilder, ivie sie allenthalben die Bürger- Häuser, die Stadttore, der Dam und das Rathaus zeigen. Die Ratsherren hörten mit Stolz die Lobsprüche und ehrten den großen Künstler. Als dieser am Fenster lehnte und über den weiten Marktplatz blickte und den steinernen Roland betrachtete, meinte er: „Der ehrwürdige Roland hat zwar eine recht ansehnliche Gestalt; aber leider ist sie für die große Umgebung noch viel zu klein. Wenn der hochedle Rat meiner Kunst vertrauen möchte, so wollte ich bald einen viel längeren Roland her- stellen." Die Ratsherren waren diesem Angebot zwar nicht abhold, entgegneten dein Künstler aber nach ernstlicher Beratung: „Der Roland war für unsere Väter lang genug, so ist er's auch für uns; überdies würde die Veränderung viel Geld kosten; kurz, wir wollen ihn nicht länger haben." Argerlich über diesen Bescheid entfernte sich der Künstler und beschloß, dem Rate einen Streich zu spielen. Er erzählte den Bürgern, daß der Rat den ehrwürdigen Roland nicht länger haben wolle. Die Bürger waren darob nicht wenig erstannt und mißgestimmt, daß das schon von ihren Vätern so hoch verehrte Wahrzeichen der Gerichtsbarkeit und Reicks- freiheit beseitigt werden sollte. Bald versammelte sich viel Volks vor dem Rat- Hause und wollte Rechenschaft fordern. Der weise Rat wußte schier nicht, wie ihm geschah. Umsonst war alles gütliche Zureden. Die tobende Menge versteht nicht die Worte des Rates, „wir wollen ihn mir nicht länger haben". Schon mischt sich in das wilde Schreien das Klirren der Fensterscheiben, da verwandelt sich mit

2. Die Provinz Sachsen - S. 4

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
zwei andere bilden zusammen die Provinz Sachsen. Nach welcher Him- melsgegend müssen wir wandern, wenn wir in diese beiden andern Re- giernngsbezirke unserer Provinz gelangen wollen? An der Spitze einer Provinz steht ein Oberpräsident. Die Stadt, in welcher er seinen Sitz hat, ist die Hauptstadt der Provinz. Die Provinz Sachsen Jift eine von den 12 Provinzen des preußischen Staates. Derselbe wird seit 15. Juni 1888 vom Könige Wilhelm Ii. beherrscht. Der von seinem Großvater Wilhelm I. 1870 und 71 gegen die Franzosen geführte Krieg hat unserm Volke die so lang ersehnte deutsche Einheit gebracht. Seit jener Zeit ist der König von Preußen auch zugleich Kaiser des deutschen Reiches. Wann war Kaiser Wilhelm I. geboren? Wann ist er gestorben? Wer war sein Nachfolger? Wann war Kaiser Friedrich Iii. geboren? Wann ist der Geburtstag Kaiser Wilhelms Ii.? Die drei Regierungs-Bezirke unserer Provinz heißen Mag- deburg, Merseburg und Erfurt. Der Regierungs-Bezirk Magdeburg besteht aus sol- genden 16 Kreisen: 1. Magdeburg (Stadtkr.), 7. Jerichow Ii. 12. Stadtkr. Halberstadt, 2. Wanzleben, (Genthin), 13. Landkr. Halberstadt, 3. Calbe, 8. Osterbnrg, 14. Oschersleben, 4. Wolmirstedt, 9. Salzwedel, 15. Aschersleben, 5. Neuhaldeusleben, 10. Stendal, 16. Wernigerode. 6. Jerichow I. (Burg), lt. Gardelegen, Der Reg.-Bezirk Merseburg besteht aus folgenden 17 Kreisen: 1. Liebenwerda, 8. Halle (Stadtkreis), 14. Mansfelder Seekr. 2. Schweinitz, 9. Merseburg, (Eisleben), 3. Torgau, 10. Weißenfels, 15. Sangerhausen, 4. Wittenberg, 11. Naumburg, 16. Querfurt, 5. Bitterfeld, 12. Zeitz, 17. Eckartsberga. 6. Delitzsch, 13. Mansfelder Gebirgs- 7. Saalkreis, kreis (Mansfeld), Der Reg.-Bezirk Erfurt besteht aus folgenden 12 Kreisen: 1. Nordhausen (Stadtkr.), 5. Stadtkr. Mühlhausen, 10. Landkr. Erfurt, 2. Grafschaft Hohenstein 6. Landkr. Mühlhausen, lt. Schleusingen, (Landkr. Nordhausen), 7. Langensalza, 12. Ziegenrück. 3. Worbis, 8. Weißensee, 4. Heiligenstadt, 9. Stadtkr. Erfurt, An der Spitze der Stadtkreise (Magdeburg, Halberstadt, Halle, Nord- hausen, Mühlhausen und Erfurt) steht kein Landrat, sondern der Ober- bürgermeister der betreffenden Städte. Unsere Provinz hat eine Größe von 460 Quadratmeilen und über 21/2 Millionen Einwohner (genau 2699207 nach der Zählung vom 2. Dezember 1895). Sie grenzt im Westen an die Provinz Hessen, das Herzogtum Brauuschweig und die Provinz Hannover, im Norden an die Provinzen Hannover und Brandenburg, im Osten an die Provinzen Brandenburg und Schlesien, im Süden an das König- reich Sachsen und die thüringischen Staaten.

3. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 135

1821 - Magdeburg : Rubach
Kurze Uebersicht d. Geschichte d- europ. Völker. Izz seinen Freunden, hinaussehend in die Wintergegend: „Hier bin ich geboren; wie wenn ich auch hier ster- den sollte?" — Und er starb hier wirklich an dem folgenden Tage, des Morgens um 2 Uhr, nachdem er zuvor noch die Frage eines der Anwesenden: „Ehrwürdiger Vater, wollt ihr auf die Lehre von Christo, wie ihr sie gepredigt, sterben?" — mit ver- nehmlicher Stimme: Ja! geantwortet hatte. Sem Leichnam wurde nach Wittenberg gebracht und dort beygesetzt. — Nicht lange nach Luthers Tode — noch in dem- selben Jahre — kam es zum Kriege zwischen den Protestanten und den Katholiken. Wohl hatten jene jetzt siegen können; es fehlte ihnen nicht an Heeresmacht, noch an Gelde, den Krieg zu führen; aber an Einigkeit. Unentschlossen und zögernd ließen sie den günstigen Augenblick vorübergehn. Der Kaiser zog neue Truppen an sich und wußte selbst einen mächtigen protestantischen Fürsten auf seine Seite zu ziehn, — den Herzog Moritz von Sachsen, obwohl dieser ein naher Vetter von dem Churfürsten Johann Friedrich und ein Schwie- gersohn des Landgrafen Philipp von Hessen, den beyden Häuptern der protestantischen Parthey, war. Moritz, verschlossen und unredlich, ehrsüchtig und nur auf die Vergrößerung seiner Macht sinnend, gelobte seinem Vetter, als dieser gegen den Kaiser zog, > das Churfürstenthum zu beschützen, und doch siel er, als der Krieg in dem südlichen Deutschland begon- nen hatte, in das unbeschützte Land ein. — Eilends und entrüstet über die Falschheit des Blutsfreundes ging Johann Friedrich zurück. — Der Kaiser folgte ihm und besiegte ihn bey Mühlberg an der Elbe. Mit der Schlacht verlor der Churfürst die Freyheit, und auch Philipp, der sich auf die zweydeutigen Versprechungen des Kaisers verließ und zu diesem eilte, war nach wenigen Tagen ein Gefangener. Moritz wurde für seine Untreue belohnt und erhielt das Land seines unglücklichen Vetters. Nur als einen Kampf um Land und Leute

4. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 196

1821 - Magdeburg : Rubach
196 Fünfter Abschnitt. ten, und diese immer mib Gondeln oder Kähnen bedeckt. — Nur ein Platz, der Markusplatz, der mit den schönsten Gebäuden umgeben ist und eine freye Aussicht auf das Meer bietet, dient den Ein- wohnern zum Spatziergange. Auf Murano, einer Insel bey Venedig, war ehemals die berühmteste Spiegelfabrik, die indeß jetzt von der französischen und deutschen übertroffen wird. Padua an der Brenta hat eine Universität und Verona an der Etsch (Bürger's Lied vom braven Manne) viele Sei- den- und Wollenfabriken. 3. Das Königreichsachsen, nebst den säch? fischen Herzogtümern. (527 lum.) Die Grenzen des Königreiches zeigt die Charte. Dieses Land war schon zu' Heinrichs I. Zeiten eine der wichtigsten deutschen Provinzen, vor allen seit der Entdeckung der ergiebigen Silderbergwerke im Erzgebirge. Wie wichtig diese waren, geht schon daraus hervor, daß man früher nicht selten große Stücken gediegenen Silbers losbrach, welche, wie dasjenige, an welchem der Herzog Albrecht von Sach- sen 1477 mit seinem Hofstaate speiste, oft mehre Centner wogen. Seit 1423 war das Land ein Ehur- fürstenthum. — Um das Jahr 1440 regierte über dasselbe der Churfürst Friedrich der Sanftmüthige. Er hatte einen seiner Edelleute Kunz von Kau- fungen beleidigt, und dieser beschloß sich an sei- nem Fürsten zu rächen. Er eilte nach Altenburg und raubte von dem dortigen Schlosse den \ 1445 Friedrichs Söhne, Ernst und Albrecht, die er nach Böhmen zu führen gedachte, um von dem Chur- fürsten ein bedeutendes Lösegeld zu erpressen. Er war schon bis in die Gegend von Frey bürg ge- kommen, als der Köhler Schmidt, dem sich die Prinzen entdeckten, Kunze'ns Plan vereitelte und diesen in die Hände der Gerechtigkeit lieferte. Die Nachkommen dieser beyden Prinzen -beherrschen Sachsen noch jetzt. Zuerst folgte. Ernst seinem Va- ter in der Churwüxde, während Albrecht das Her-

5. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 171

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. 171 dem Kirchenverbesserer bey siel und auf Luthers Rath Preußen in ein weltliches Herzogthum verwandelte, und sich selbst zu dem Lutherthume bekannte (1525). — Die Churfürsten von Brandenburg dagegen wa- ren wider die Reformation, vor allen Joachim I. (1499—1537), weil ihn Luther persönlich beleidigt hatte, obwohl er nicht ganz verhüten konnte, daß die Kirchenverbesserung Eingang in seinen Landern fand. Sein Sohn und Nachfolger Joachim Ii. dachte schon günstiger über die Kirchenverbesserung, der er selbst beytrat, obwohl er an dem schmalkal- dischen Kriege keinen Antheil nahm, weil er seinem Lande keine neue Lasten auflegen und ganz für dasselbe leben wollte. Seinem Beyspiele folgten seine Nachkommen und so blühete das Land immer herrlicher auf. — Im Anfange des siebzehnten Jahrhunderts wurde es durch das Herzogthum Preußen erweitert, das der Churfürst Johann Siegesmund (1608—1619) im Jahr 1611 von Polen zur Lehn erhielt. Aber nun kamen auch bald die Schrecken des dreißigjährigen Krieges über die Marken, hier wie überall den Wohlstand mindernd und blühende Städte in Aschenhaufen verwandelnd *), obwohl die Churfürsten nur wenig thätigen Antheil an dem Kriege nahmen. In dem Frieden wurde das Land, wie oben erzählt ist, bedeutend erweitert und jetzt hatte es auch an Friedrich Wilhelm, dem großen Churfürsten, einen Regenten, der das tief gesunkene und verheerte Land wieder zu heben und blühend zu machen wußte, indem er neue Anbauer in die entvölkerte Mark zog und den Frieden durch Bündnisse mit den Nachbaren zu erhalten suchte. Auch auswärts erwarb er sich einen großen Namen, indem er 1672 den Holländern, welche Ludwig Xiv. (s. unten Frankreich) mit einem ungerechten *) In der Priegnltz wurde nach dem dreißigjährigen Kriege nur ein Prediger und in vielen Dörfern kein einziger Einwvhner gefunden.

6. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 172

1821 - Magdeburg : Rubach
172 Fünfter Abschnitt. Kriege überzog, tapfern und wichtigen Beystand leistete und die Schweden, welche wahrend seiner Abwesenheit in die Marken eingefallen waren, 1675 bey Fehrbellin völlig schlug.' — Gegen das Ende seiner Regierung — er starb 1688 — nahm er 20,000 französische Familien, welche nach der Auf- hebung des Edicts von Nantes 1685 (S. 139) aus ihrem Vaterlande flohen, in seine Staaten auf. "-Er hinterließ das Land blühend und reich seinem Sohne Friedrich Iii. der sich den y 1701 selbst in Königsberg die Krone aufsetzte und sich nun als König von Preußen Friedrich I. nannte. Er war ein Fürst, der den Glanz liebte und dadurch das Land in Schulden stürzte. Sein Sohn und Nach- folger Friedrich Wilhelm I. lebte um so spar- samer und machte dadurch das Land nicht allein wieder schuldcnftey, sondern hinterließ auch seinem Sohne Friedrich dem Großen, der 1740 den Thron bestieg, nebst einem trefflichen Heere einen Schatz von fast 9 Mill. Thalern. So sparsam Friedrich Wilhelm I. auch war, so gab er doch gern, nützliche Einrichtungen zu befördern, Geld her und namentlich bewilligte er zur Anlage von Land- und Bürgerschulen mehrmals bedeutende Summen. Friedrich der Große, von seinem Vater sehr streng erzogen, ist in jeder Hinsicht einer der größten Fürsten des vorigen Jahrhunderts. Er war ein großer Feldherr, aber auch ein weiser Fürst, fast immer thätig und von frühem Morgen bis des Abends spät mit Regierungsange- legenheiten beschäftigt, ein väterlicher Freund aller seiner Unterthanen, die bey ihm immer offnes Ge- hör fanoen, die er nicht selten, wenn sie verarmt waren, mit wahrhaft königlichen Geschenken wieder zu neuem Wohlstand brachte, ein Beschützer der Künste und Wissenschaften, ein Beförderer jeder nützlichen Einrichtung und vor allen des Ackerbaues. — So legte er in Schlesien allein 213 neue Dör- fer an. — 2hm verdankte Preußen eine Gesetzge-

7. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 197

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. Ih7 zogthum erhielt. Ernft's Nachfolger Friedrich der Weise ist als Luthers Beschützer schon oben genannt; seine Nachfolger bekannten sich zuerst zu der evangelischen Lehre, die sie in ihren Ländern einführten. Allein sie mußten dafür schwer büßen, indem Johann Friedrich durch die Schlacht bey Mühlberg (s. ob. S. ioz.) die Freyheit und an seinen Better Moritz, einen von Albrechts Nach- kommen, die Churwürde verlor. Von dieser Zeit an herrschte die albertinische Linie in dem Chur- fürstenthum. — Traurige Zeiten waren für dieses Land die Jahre des dreißig - und des siebenjährigen Krieges, da beyde Kriege vorzüglich in Sachsen ge- führt wurden. — Von 1697 an traten die Chur- fürsten von Sachsen zur katholischen Kirche über, um sich dadurch die polnische Königskrone zu er- werbe», die sie eine Zeitlang besaßen. 1806 wurde nach der Stiftung des Rheinbundes, dem der Churfürst August Iii. beytrat, das Land zu einem Königreiche erhoben. — Nach dem pariser Frieden hat das Land an Umfange bedeutend verloren, und durch die deutschen Befreyungskriege abermals sehr gelitten, da der Krieg den ganzen Sommer igiz in Sachsen geführt wurde. Sachsen ist auch jetzt noch eines der wichtigsten deutschen Lander, da in ihm überall Kunstfleiß herrscht und alle Produkte des Landes auch in ihm verarbeitet werden. Das Nöthige hierüber wird wei- ter unten bey den einzelnen Städten angeführt wer- den und daher hier nur die Bemerkung, daß in dem Erzgebirge viele Spitzen geknöppelt und sehr viele Schachteln gemacht und verkauft werden. Dresden an der Elbe, über welche eine stei- nerne Brücke, ist die Hauptstadt des Landes. Sie ist schön gebauet und hat viele Sehenswürdigkeiten (die Gemaldegallerie, das grüne Gewölbe) und Fa- briken. Vor der Stadt ist eine Spiegelpoliermühle, wo die in Senftenberg gegosienen Spiegel wei- ter bearbeitet werden. — Meißen, ebenfalls an

8. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 216

1821 - Magdeburg : Rubach
Fünfter Abschnitt. Sl6 Land feinen vier Söhnen, die es unter sich theilten, und deren Nachkommen noch jetzt das Land getheilt besitzen. Den größten Theil des Landes beherrschen die Nachkommen des ältesten seiner Söhne, Wil- helms Iv., den kleinern, Hessendarmstadt, die Nach- kommen von Ludwig Ul Der Antheil, den Phi- lipp und Georg, die jüngsten von Philipps des Groß- müthigen Söhnen erhielten, wurde, da sie kinderlos starben, mit den beyden Hauptlandern wieder verei- nigt. — i. Die Landgrafschaft Hessen, welche 1803 zu einem Churfürstenthum erhoben war, theilte das Schicksal der angrenzenden hannövrischen und Preußischen Lander. Ohne daß der Churfürst Wil- helm I. 1806 an dem Kriege gegen Frankreich Theil genommen hatte, wurde sein Land besetzt und zu dem neuen Königreiche Westphalen geschlagen. Erst 1813 erhielt es der rechtmäßige Besitzer zurück. — Die Hauptbeschäftigung der Einwohner (welche sich größtcntheils zur reformirten Kirche bekennen), ist neben der Viehzucht und dem Ackerbau das Spinneu und Leinwandweben. Cassel, die Hauptstadt, liegt an der Fulda, in einer sehr schönen Gegend und ist zum Theil (die obere Neustadt) sehr schön gebaut. Unter den Fa- briken der Stadt ist eine Cattundruckerey, eine Stein- gut-, Papiertapeten - und Lackir-Fabrik nennens- werth. In der Nähe der Stadt liegt im Habichts- walde das prachtvolle Lustschloß Wilhelmshöhe, mit sehenswerthen Springbrunnen und künstlichen Wasserfällen. —- Großalmerode, ein D., ist ei- ner der wichtigsten Fabrikorte, indem hier jährlich allein für mehr als 60,000 Thaler Schmelztiegel aus Thon gebrannt werden, die selbst den passauer Tie- geln noch vorzuziehn sind. — Allendorf hat ein schon 973 bearbeitetes Salzwerk, Hofgeismar ei- nen Gesundbrunnen, Eschwege an der Werra Wol- lenfabriken, Witzenhausen an demselben Flusse Weinbau, Frankenberg an der goldreichen Eder

9. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 170

1821 - Magdeburg : Rubach
Fünfter Abschnitt, r. Preußen, unser Vaterland, besteht aus zwey Haupttheilen, von denen der größere, östliche an Rußland, der kleinere und westliche, von jenem getrennt, an Frankreich und die Niederlande grenzt. Die übrigen Grenzen zeigt die Charte. — Der ganze Staat enthalt jetzt 5000 Ihm., auf denen etwa io Millionen Men- schen leben. Der Staat besteht aus verschiedenen Provin- zen, welche unser schon in frühern Zeiten berühm- tes Königshaus nach und nach, mehr durch Ver- trage und Erbschaften, als durch blutige Kriege ge- wann. Das Stammhaus dieser Regentenfamilie ist Hohenzollern im südlichen Deutschlande, zwey Meilen von Tübingen, bey welchem früher ein Zoll erhoben wurde. Gegen das Ende des zwölften Jahrhunderts erhielt Konrad I., ein Graf von Zollern, von seinem Schwager, dem Kaiser Frie- drich I. das Burggrafthum Nürnberg, wozu sich seine Nachkommen die Herrschaft über manche Städte z. B. über Erlangen erkauften, wahrend sie sich zugleich durch rühmliche und ritterliche Thaten aus- zeichneten. Sie besaßen diese Lander an den Ufern der Regnitz bis in das fünfzehnte Jahrhundert, wo der Burggraf Friedrich J. von dem Kaiser Siegesmund die Mark Brandenburg erkaufte. Mit dem Lande erhielt er die Churwürde. Das in ganzen unfruchtbare Land, in dem große Sandflachen mit Sümpfen abwechselten, wuß- ten die Nachkommen Friedrichs in einen bessern Zu- stand zu versetzen, indem sie Handel'und Gewerbe beförderten und die noch oft rohen Einwohner bil- deten. So ließen sie z. B. schon 1488 mehre Buch- druckereyen und Apotheken in dem Lande anlegen. Kurz vor der Reformation wurde Albrecht, ein Prinz aus diesem Hause, zum Hochmeister des deutschen Ordens (s. ob. S. in.) gewählt, ein trefflicher Regent, von hellen Einsichten, der bald

10. Examinatorium der Geschichte - S. 43

1910 - Magdeburg : Selbstverl. E. Lebegott
- 43 300. a) Welche berhmte <Bnne wird in die Zeit Albrechts I. verlegt? b) Welches wirkliche Ereignis liegt ihr zugrunde? a) Die Tellsage; b) unter Albrecht I. ist die schweizerische Eidgenossenschaft der tbte Schwyz, Urt und Unter-roalben entstauben. 301. Nenne die nun folgenden Herrscher bis zum Beginn der dauernden Herrschaft der Habsburger! Heinrich Vii., Vubtoifl der Bayer. Kar! Iv., Wenzel, Auvrecyt^voittet Pfalz^ Sigismund. 302. Welchem Hause gehrte Ludwig der Bayer an, welchem die brigen auer Ruprecht? Lubwia tr^ pin gtsitfpt^finr'hpr (Nr. 252 und 253), Heinrich Vii., Karl Iv., Wenzel und Sigismund gehrten zum Hause Luxemburg oder Lhelburg. spter auch Bhmen genannt 303. Woher erhielt das Haus Luxemburg diesen Namen? Ein Sohn Heinrichs Vii. gewann durch Heirat Bhmen und Mhren. Karl Iv. und sein Sohn Wenzel, kurze Zeit auch Sigismuub waren zugleich beutsche Kaiser und Könige von Bhmen. 304. Welchen Gegenkaiser hatte Ludwig der Bayer, aus welchem Hause, welchen Verlaus nahm der Kampf zwischen ihnen? I Der Gegenkaiser Lnbwigs war Friedrich der Schotte von / Oesterreich; er wrbe 1322 bei Mhldorf am Inn besiegt / und gefangen, spter jeboch unter dem Versprechen der ' Rckkehr entlassen. Er hielt sein Versprechen, was den Kaiser so rhrte, ba er ihn zu seinem Mitregenten machte. (Deutsche Treue", Gedicht Schillers). 305. Nenne 2 weitere wichtige Ereignisse unter Ludwig dem Bayer. 1. Unter ihm fanb der Kurverein zu Rense statt (No. 198). 2. Nach dem Aussterben der Askanier (Sjto. A32) gab er seinem Sohne Ludwig die Mark Brandenburg, die den Bayern oder Wittelsbacher 50 Jahre verblieb. (1324 1373). 306. Wie lange regierte Karl Iv.? 13461378 307. Nenne die bedeutsamen Ereignisse seiner Regierung mit Angabe der Jahreszahl! 1. Unter ihm wizrbe 135ti die aoldene Bulle erlassen. 2. Er grndete in Prag die erste deutsche Ntversitt (1348). 3. Er erwarb 13 <3'von irrtrctrshraf die Mark Braudeuburf:-
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